Bürgerfernsehen
BÜRGERFENSEHEN – KOSTENFREI – SELBER SENDEN
Was ist der Offene Kanal Wernigerode?
Als im Februar 1997 ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, ein regionales Bürgerfernsehen zu betreiben, ahnten die Gründer nicht, dass sich eine äußerst dynamische und für die Region um Wernigerode schon in kurzer Zeit unverzichtbare Entwicklung anbahnen würde.
Der Offene Kanal Wernigerode gab nach Erteilung der entsprechenden Lizenz am 30. Mai 1998 seinen Sendestart und ist bis dato in ca. 35000 „Kabelhaushalten“ zu sehen.
Der gemeinnützige Verein ist Träger des Bürgerfernsehens und damit für alle logistischen Aufgaben zur Absicherung eines Sendebetriebes verantwortlich. Der Offene Kanal (OK) ist aber in keiner Weise mit dem zu vergleichen, was viele bisher mit dem Wort Fernsehen verbanden. Er ist nämlich kein Produzent von Fernsehbeiträgen, sondern lediglich die materielle und rechtliche Plattform dafür, dass jeder Bürger sein Grundrecht auf freie Meinungsäußerung durch das Fernsehen verwirklichen kann. Sendebeiträge, die im Offenen Kanal laufen, sind also nicht als ein Programm des OK aufzufassen, sondern sie stellen in jedem Fall eine Zusammenstellung einzelner Beiträge nach dem Prinzip der Warteschlange dar, die von den jeweiligen Nutzern (Produzenten) in eigener inhaltlicher und juristischer Verantwortung hergestellt und zur Sendung eingereicht wurden. Es gibt im OK also keine redaktionelle Auswahl oder gar Zensur, was man daran erkennen kann, dass der Name des Einreichers innerhalb der einzelnen Sendung veröffentlicht wird.
Rechtliche Folgen bei der Übertretung von Gesetzen liegen also ausschließlich bei ihm.Nur im Zweifelsfall kann die Medienanstalt des Landes Sachsen-Anhalt den einzelnen Beitrag prüfen. Der Fernsehzuschauer wird über den OK gewissermaßen dazu aufgefordert seine Fernsehsesselperspektive zu verlassen, sich nicht nur von den Programmen berieseln zu lassen, sondern selbst zum Handelnden hinter/vor Kamera und Schnittplatz zu machen, um die Themen, die ihn persönlich interessieren, so filmisch umzusetzen, wie er selbst es möchte.
Weit über 800 Nutzer sind bisher in der Kartei registriert, die täglich ein 24 stündiges Programm ermöglichen.Hierzu kann die vorhandene Technik des OK kostenlos genutzt werden. Dabei stehen dem Bürger bei der Verwirklichung der Sendeabsicht Helfer des OK zur Seite, ohne manipulieren und bevormunden zu dürfen – kostenlos.
Kostenlos – wie geht das?
Die Finanzierung sichert jeder Bürger über einen kleinen Anteil aus der Rundfunk- und Fernsehgebühr. Ein Nutzer des Offenen Kanals holt sich genaugenommen seinen Gebührenanteil auf diesem Wege zurück. Als eine wesentliche Besonderheit der Offenen Kanäle in Sachsen-Anhalt verfügen wir in Wernigerode über ein mobiles Livestudio mit einem vereinseigenen Fahrzeug (Dank der sehr hilfreichen Sponsoren!). So können die Nutzer zu den vielfältigen sportlichen und kulturellen Brennpunkten in der Region vor Ort sein um Filmbeiträge herzustellen und live senden.
Das Vereinsleben wird u.a. bereichert durch gemütliche Clubabende, in denen Filmbeiträge des OK angeschaut werden und viele gemeinsame Veranstaltungen organisiert werden. Von den Vereinen in der Region wird sehr rege die Möglichkeit der eigenen Präsentation in den Bildtafeln des OK genutzt. Wir freuen uns, dass es das Fernsehen „der dritten Art“ in Wernigerode gibt und rufen alle auf, die gebotene kostenlose Hilfe des Vereins für die Herstellung eigener Filmbeiträge zu nutzen, weil nur dadurch das Programm an Vielfalt gewinnen kann.